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Rezension zu "Die Chroniken von Peter Pan: Albtraum im Nimmerland" von Christina Henry

Herzliche Willkommen, ihr verlorenen Kinder

 

 

Heute habe ich wieder eine Rezension für euch mitgebracht. Dieses Mal geht es um Peter Pan, den jeder von uns wohl kennt und liebt. Doch dieses Mal ist es eine ganz andere Geschichte. 

Christina Henry hat bereits Alice im Wunderland neu interpretiert und auch hier passiert das mit Peter Pan.

 

Die Chroniken von Peter Pan: Albtraum im Nimmerland von Christina Henry ist im Penhaligon Verlag erschienen und hat wieder einen wunderschönen verzierten Buchschnitt.

Da ich bereits die Alice Chroniken gelesen und geliebt habe, musste ich auch diesen Band lesen. Ob und wie es mir gefallen hat, erfahrt ihr hier in meiner Rezension.

Tausend Dank an das Bloggerportal und den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplar. Dies hat keinen Einfluss auf meine Meinung zum Inhalt.

 

 

 

Titel: Die Chroniken von Peter Pan: Albtraum im Nimmerland
Autor: Christina Henry
Format: E-Book/ Gebundenes Buch

Preis: 9,99€/ 18,00€

Release: 21. Juni 2021 ( Penhaligon Verlag )
Seiten: ca. 368 (Print)

 

Inhalt:

Jeder kennt die Geschichten von Peter Pan und den verlorenen Jungen. dem bösen Piraten, der Peter nach dem Leben trachtet... Doch was ist, wenn alles eine Lüge ist? Wenn die Rollen vertauscht sind und nicht so ist, wie einem immer Weis gemacht wurde?
Denn es ist alles eine Lüge. Peter lügt immer. Einst waren sie Freunde. Einst hat Peter Pan ihn auf die Insel geholt, zusammen Abenteuer erlebt und hat ihm versprochen, dass sie für immer Freunde bleiben. Er war einer seiner ersten Jungs, die er auf die Insel geholt hat.. Aber Peters Verständnis und Geduld, haben ein scharfes und schnelles Ende, wie ein Priatensäbel.

Cover:

Das Cover passt sehr gut zu den anderen Teilen der Reihe. Der Buchschnitt hat auch noch einen Eyecatcher, was ich besonders toll finde. Das Cover ist rechtschlicht und doch Aussagekräftig, weshalb man mit dem Profil des Jungen und dem hacken, wie von Captain Hook, gleich einen Bezug zu Peter Pan herstellt. Es hat durch die kahlen Bäume im Hintergrund, etwas bedrückendes und düsteres an sich. 

Meinung:

Ich kenne bereits die vorherigen Bücher von Christina Henry, die die Geschichte von Alice aus Alice im Wunderland wieder gibt, nur düster und verstörend. Dieses Mal geht es hier um einen anderen Charakter und einer anderen Geschichte, die man bereits aus einem harmlosen Disneyfilm kennt. 
Jeder kennt Peter Pan und die verlorenen Jungs, sowie seinen Gegner, den bösen Piraten Kapitän Hook.

Auch dieses Mal ist es eine düstere und verstörende Version der Kinderfreundlichen Geschichte. 

 

Erstmal fange ich mit dem Schreibstil an. Falls ihr die vorherigen Bücher nicht kennt, ist das nicht schlimm, weil es hier um Peter Pan geht und nicht Alice. Der Schreibstil ist sehr flüssig und einfach zu lesen. Man kann sich alles sehr gut und bildlich vorstellen. Nicht nur, weil man bereits eine Version der Charaktere aus Filmen kennt, sondern wegen der detailreichen Beschreibung, ohne unnötig in die länge zu ziehen oder den Leser zu verwirren. So erging es mir zumindest. 

Von der ersten Seite an war ich wieder gefesselt, weil ich mich gefragt habe, wie Peter hier dargestellt wird. Ich liebe den Disneyfilm und habe ihn früher sehr gerne geschaut. Okay, heute auch noch. Daher war es echt spannend und beängstigend, eine Erwachsene und brutal ehrliche Version von Peter Pan zu lesen. 
Es gab einige parallelen zu der Geschichte, die man bereits kennt. Allerdings ist Peter nicht der nette und verständnisvolle Junge, sondern ein Gör, dass nur unterhalten werden will. Er entführt Kinder, die keiner mehr will, laut seiner Aussage, die von ihren Eltern allein gelassen wurden, auf der Straße leben mussten, von ihren Müttern ausgeschimpft und geschlagen wurden, bis Peter kam und sie "rettet"...

 

Ihr kennt sicher die harmlose Version von Peter Pan. Da erleben sie Abenteuer auf einer Insel, die sie sich mit Meerjungfrauen und Piraten teilen. Es wurde hier natürlich etwas abgeändert, aber dies ist gleich geblieben. Ja, es ist nicht alles schön und sicher für Kinder, wenn diese in der Wildnis leben, krank werden können oder schwere Verletzungen erleiden, weil Peter keine Rücksicht auf die zerbrechlichen und menschlichen Kinder nimmt. Denn Peter kann nichts anhaben und er bleibt immer ein kleiner Junge. So ist es auch mit den anderen Kindern, außer es verändert sich etwas in ihnen. Sie glauben nicht mehr an Peter, aus welchen Gründen auch immer und werden größer. Wenn dies passiert oder sie krank werden, verletzt sind oder sonst wie eine Last für Peter, dann ja... könnt ihr euch gerne denken, was er tut um diese Kinder los zu werden. 

Die Geschichte wird aus der Sichtweise von Jamie beschrieben. Er ist wirklich ein toller und interessanter Charakter, da ich seine Denkweise oft nachvollziehen konnte. Seine Denkweise war recht erwachsen und verantwortungsbewusst, im Gegensatz zu dem was man erwartet hätte. 

Dieser liebt Peter, aber sieht viele Dinge anders als er. Er sorgt sich um jede Kinder, die viel zu jung sind um alleine auf sich auf zu passen oder kümmert sich um diejenigen, die krank oder verletzt sind. Das sieht Peter überhaupt nicht gern, da aber Jamie der erste war, den er geholt hat, hat er einen besonderen Status. Unter anderem auch, weil er sich seine Position in der Gruppe erkämpft hat. Keiner legt sich mit ihm an. Ich fand es wirklich sehr faszinierend, die harmlose und kinderfreundliche Geschichte, Hautnah, ehrlich und brutal aus Jamies Sichtweise zu erleben. Es war wirklich nichts für Zartbesaitete, weshalb ich es nicht jedem empfehlen würde. Also, es ist jetzt nicht der reinste Horror, aber es gab schon einige blutige Szenen. 

 

Das Ende hat sehr gut zum Buch gepasst. Ich würde sehr gerne weiterlesen, weil man sicher noch mehr draus machen könnte und weiter erzählen könnte. Mir hat die Entwicklung der Geschichte echt gut gefallen und die ganze Aufmachung des Buchs. Es gab viele Charaktere, die man bereits kannte, aber auch viele neue die man ganz neu und anders eingebracht hat. Ich denke, dass dieses Buch nichts für Leser ist, die kein Blut sehen/ lesen können, oder nur schwer damit klar kommen. Ansonsten ist es einfach nur spannend, abenteuerlich, rau und ehrlich. 

Fazit:

Wieder ein sehr gelungenes Buch, dass mich voll und ganz überzeugen konnte. Ich mag den Schreibstil sehr, weil man sich jedes Mal wieder in der Geschichte verliert. Es ist etwas, dass man als Leser bereits kennt und doch vollkommen anders ist. Peter Pan ist nicht so, wie man ihn kennt, sondern brutal, raus und authentisch. Wenn ich mir heutzutage so manche Disneyfilme anschaue, muss ich an solche Versionen denken. Wie es wäre, wenn nicht alles mit Glitzer ummantelt wäre. Jamie ist ein fantastischer Charakter, den man bis zum Ende begleitet und seine Geschichte erfährt. Von mir gibt es ganz klar von 5 von 5 Sterne und ich freue mich schon sehr auf das nächste Buch dieser Erwachsenen, ehrlichen und brutalen Reihe. 


Über die Autorin:

Die Amerikanerin Christina Henry ist als Fantasyautorin bekannt für ihre finsteren Neuerzählungen von literarischen Klassikern wie »Alice im Wunderland«, »Peter Pan« oder »Die kleine Meerjungfrau«. Im deutschsprachigen Raum wurden diese unter dem Titel »Die Dunklen Chroniken« bekannt und gehören zu den erfolgreichsten Fantasy-Büchern des Jahres 2020. Die SPIEGEL-Bestsellerautorin liebt Langstreckenläufe, Bücher sowie Samurai- und Zombiefilme. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Chicago.

( Quelle: penguinrandomhouse.de )

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