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Rezension zu "Amanda" von Sophie Nuglisch

Herzlich Willkommen zurück Bookies :) 

 

Heute habe ich wieder eine Rezension für euch mitgebracht. Es handelt sich dieses mal um Amanda von Sophie Nuglisch aus dem SadWolf Verlag.

Diejenigen unter euch, die den Verlag noch nicht kennen, sollten unbedingt mal auf der Verlagsseite vorbeischauen. 

Sophie Nuglisch hat bereits andere Bücher raus gebracht, die im selben Genre erschienen sind, aber nicht alle unter dem selben Verlag. Ich kenne bereits das Buch Venus ,ebenfalls aus dem SadWolf Verlag. 

Als das neue Buch von Sophie angekündigt wurde, wusste ich das ich es lesen MUSS, weil mir ihr vorheriges Buch bereits so gut gefallen hat. 
Daher habe ich dieses Mal den Verlag angeschrieben und hatte Glück ein Printexemplar ab zu bekommen. An dieser stelle möchte ich mich nochmal ganz Herzlich für das Rezensionexemplar bedanken.

Wie mir das Buch gefallen hat und worauf ihr euch hier einstellen müsst, erfahrt ihr in meiner Rezension.




Autor: Sophie Nuglisch
Titel: Amanda
Format: E-Book/ Print

Preis: 5,49€/ 12,99€

Release: 17. Juni 2020 (SadWolf Verlag

Seiten: ca. 364 Seiten

 

Inhalt:

Kasia ist eine junge Frau, die grade von zu Hause ausgezogen ist, um zu studieren. Sie will eines Tages Lehrerin werden und ahnt nicht, wie sehr sich ihr Leben ändern wird. Als sie eines Abends spät nach Hause fährt, wird sie überfallen und vergewaltigt. Unter schock versucht sie ruhig zu bleiben und so zutun, als sei ihr nie etwas passiert. Bis ihr Peiniger eines Tages wieder vor ihr steht. Arto lässt nicht locker, weil er sieht das sie Schwanger ist, von ihm. 
Er setzt sie unter Druck, bedroht sie und zwingt ihr seinen Willen auf, denn er will eine Familie und die bekommt er! Koste es was es wolle.


Wie viel kann Kasia für ihre Tochter ertragen? Sie gibt sich selbst und ihr Leben für sie auf, weil sie ihr ein und alles ist. Zwischen Aufopferung und Selbstzerstörung liegt ein schmaler Grad. Kann Kasias Mutterliebe alles überstehen oder zerbricht sie letzten Endes an ihrem neuen, auf erzwungenen Leben. 


Cover:

Das Cover ist meiner Meinung nach perfekt abgestimmt. Es ist atemberaubend schön und spiegelt den Inhalt gut wieder. Die Frau und das Kind sehr schön dargestellt, sowie die Farbgestaltung. 

Meinung:

Mir ist Sophie Nuglisch nicht unbekannt und ich habe mich schon sehr auf dieses Buch gefreut. Sie hat eine einzigartige Art und Weise zu schreiben. Fesselnd, Emotional und erschreckend, als würde Sophie über sich selbst schreiben.


Als ich das Buch endlich in den Händen halten konnte, habe ich gleich mit dem lesen angefangen. Von Anfang an wurde ich vom Schreibstil gefesselt. So realistisch und authentisch, als würde ich mitten drin sein und es selbst erleben. Mich hat das Buch emotional so mitgenommen und schockiert. 

Kasia ist eines Nachts spät nach Hause gefahren und ist blöderweise Arto über den Weg gelaufen. Ausgerechnet jetzt sind sie sich über den Weg gelaufen. Er hat anscheinend einiges Getrunken und mehr zu sich genommen, als das. Dieser Moment in dem ich es gelesen habe, war ich so getroffen und wütend. Es ist eine realistische Szene, die mir selbst passieren könnte. Dass ein Mann sich das Recht raus nimmt über ihren Körper zu bestimmen und ein Nein nicht akzeptiert, bringt mich zur Weißglut. 
Kasia wollte das alles vergessen und hat so getan, als sei nie etwas passiert. Sie ist duschen gegangen, hat sich zu Hause verkrochen und ist nicht zum Arzt gegangen. Man könnte sie jetzt verurteilen, weil sie keinen Mut hatte, um darüber zu reden und ihn anzuzeigen. Doch es ist zu verständlich, dass sie wie gelähmt von den Drohungen und ihrer Angst. 

Kasia ist einerseits ein sehr Starke Charakter und man kann sie nur dafür bewundern, was sie alles über sich ergehen lässt, aber dennoch will ich sie manchmal schütteln und sie in den Arm nehmen, damit sie nicht alleine ist. Für ihre Tochter würde sie wirklich alles machen und ist in diesen Momenten wie ausgewechselt, doch im nächsten Moment verschließt sie sich wieder und ergibt sich ihrem grauenhaften Schicksal. 

 

Arto zwängt sich in ihr Leben, nimmt es an sich und bestimmt über Kasia und ihre gemeinsame Tochter. Er macht eine Ausbildung zum Polizist und beendet diese auch erfolgreich. Deshalb droht er Kasia erst recht und vermittelt ihr, dass sie keine andere Wahl hat, weil er mittel und Weg findet, sie wieder zu finden und um ihr Amanda wegzunehmen. So bald Amanda auf der Welt ist, durchlebt Kasia wohl ihre mitunter schlimmste Zeit ihres Lebens. Arto beleidigt, bespuckt und verprügelt Kasia, so bald sie sich nicht so benimmt, wie es ihm gefällt. Er unterdrückt sie, bedroht und kapselt sie von allen anderen ab. Besser gesagt, sie kapselt sich freiwillig ab, um selbst nicht zu leiden und andere nicht in Gefahr zubringen. 

 

Die Beziehung zwischen Kasia und Arto ist ganz klar, ebenso die Rollen Verteilung. Kasia ist das gehorsame Frauchen und Arto der Mann der das Geld nach Hause bringt und alles entscheidet. Er ist eifersüchtig und sieht in allem eine Bedrohung. Paranoide Wahnvorstellungen, die seinen Bezug zur Realität total verblenden. 

 

Ich hatte schon lange nicht mehr so ein mitreißendes Buch gelesen, dass mich so sehr mitgenommen hat. 

Das lag wohl unter anderem daran, dass wie immer wieder ein Perspektiven wechsel hat. Dadurch erhält man auch einen Einblick in Amandas Leben, als sie sechszehn ist. Sie nimmt die Beziehung ihrer Eltern ganz Normal war ohne zu Ahnen, dass hinter der Fassade ein dunkler Abgrund lauert. 

 

Als Amanda selbst ein traumatisches Erlebnis durchlebt. Das eröffnet ganz andere Einblicke in Artos und Kasias Gedanken. 

Anfangs war Arto so ein unfassbarer Ekel und Unmensch, den ich niemals tolerieren könnte. Doch ab diesem Punkt, konnte ich ihn ertragen und konnte ihn irgendwann verstehen. Das entschuldigt seine Taten überhaupt nicht, das weiß er auch selbst, aber seine Wandlung war grade zu ein Wunder. 

Doch während all der Jahre gibt es einen Menschen, den man nicht außer acht lassen sollte. Melina, Artos Schwester, die nie ganz aufgehört hat Fragen zustellen.


Fazit:

Wieder ein faszinierender und mitfühlender Roman, der ich noch lange Zeit beschäftigen wird. Für mich war es nur schwer, alles in einem Stück zu lesen, weil es mir immer super schwer viel keinen Gefühlsausbruch zu erleiden. Sophie ermöglicht einem ein ganz anderes Verständnis für Täter und Opfer zubekommen. Ein fantastisches Buch, dass ich jeder Zeit wieder empfehlen würde. Von mir gibt es ganz klare 5 von 5 Sterne. 

Über die Autorin: 

Sophie Nuglisch, 1997 in Berlin geboren, hat einen Abschluss in Germanistik und Philosophie und schreibt deprimierende, aggressionsfördernde Texte, die ihre Eltern nicht mehr sehen können, aber trotzdem lesen müssen.

Wenn sie nicht gerade zum hundertsten Mal in einem »Harry Potter«-Band versinkt, schreibt sie. Sie schreibt über Gewalt, sexuelle Übergriffe, starke Frauen und will, dass ihre Geschichten ihre Leser erschüttern und auch nach der letzten Seite nicht loslassen, denn genau das und noch viel Schlimmeres durchleben ihre Protagonistinnen. Sie gibt ihnen und den realen Frauen, an die sie angelehnt sind, eine Stimme.

Quelle: SadWolf-Verlag.de

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